Krieg im Libanon – Bundeswehreinsatz in vielen Krisengebieten

Krieg im Libanon – Bundeswehreinsatz in vielen Krisengebieten
Libanonkrieg, Zerstörtes Gebäude im Südlibanon. By Masser [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Politik und Gesellschaft 2006:

Im Juni eskaliert der Konflikt zwischen der im Libanon präsenten Hisbollah-Miliz und Israel zum Krieg. Die Hauptlast trägt wieder einmal die Zivilbevölkerung: In Beirut werden ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt, Hunderttausende fliehen. Auf der anderen Seite bluten die Städte im Norden Israels allmählich aus, weil die Bewohner, zermürbt von der ständigen Bedrohung durch Hisbollah-Raketen, in andere Teile des Landes umziehen. Der UN-Sicherheitsrat setzt im August einen Waffenstillstand durch, und nun ist auch Deutschland gefordert: Einheiten der deutschen Marine werden zur Friedenssicherung vor die libanesische Küste entsandt – eine heikle Mission, denn eine direkte Konfrontation mit israelischen Soldaten kann nicht ausgeschlossen werden. Trotz vieler Bedenken stimmt der Bundestag dem Einsatz mit breiter Mehrheit zu.

Nicht nur im Mittelmeer ist die Bundeswehr 2006 im internationalen Rahmen an friedenssichernden Maßnahmen beteiligt: Im Kongo hilft sie bei der Sicherung der Wahlen, und in Afghanistan sind im Rahmen der ISAF über 2800 deutsche Soldaten im Einsatz, die allerdings in die Kämpfe ausländischer Truppen mit den wiedererstarkten Taliban nicht eingreifen. Sind die Bundeswehrsoldaten auf die zum Teil äußerst schwierigen Aufgaben ausreichend vorbereitet? Diese Frage stellt sich angesichts der Meldungen, dass deutsche ISAF-Soldaten sich in Afghanistan mit Totenschädeln fotografieren ließen.

Chroniknet